Drei Magische Tiere aus ›Der unsterbliche Salamander‹
Die Stummelhummel (Bombus ventosus)
Die Stummelhummel ist eine Vertreterin der Echten Bienen und der staatenbildenden Insekten. Die Königin erreicht eine Größe von 20 bis 24 mm. Sie verbringt als befruchtete Jungkönigin bis zu acht Monaten in der Winterruhe und sucht sich im Frühjahr eine Erdhöhle bevorzugt ein altes Mäusenest. Hier gründet sie einen Staat aus ungefähr 200 Individuen. Die Arbeiterinnen machen den Hauptteil des Volkes aus und weisen eine Größe von 12 bis 18 mm auf. So wie die Männchen (Drohnen mit einer Körpergröße von 15 bis 17 mm) überleben die Arbeiterinnen nur drei bis vier Wochen. Der gesamte Staat stirbt gewöhnlich bis Ende September, wenn der Zyklus mit einer neuen Jungkönigin von vorne beginnt.
Unter den Hummeln verfügt nur Bombus ventosus über magische Fähigkeiten. Mit ihren kurzen Flügeln manipuliert sie die Luftströme so, dass sie sich trotz ihres proportional zu großen Körpers äußerst elegant fortbewegen kann.
Die Tarnkappenechse (Lacerta latens)
Die Tarnkappenechse lebt in warmen Regionen mit mittlerem Regenfall und gehören zu den Echten Eidechsen. Ihr schlanker, agiler Körper ist mit laubgrünen Schuppen überzogen, die am Kopf etwas heller sind, und kann bis zu 17 cm lang werden. Zu ihrer Nahrung zählen bevorzugt Früchte und Samen, sonst kleine Wirbellose, wie zum Beispiel Spinnen, Läuse und Ameisen.
Bei der Tarnung setzt die Tarnkappenechse zunächst einmal auf die Farbe ihrer Schuppen, da sie sich vor allem in grasreichen Gebieten aufhält. Ihre Fähigkeit sich für die Augen anderer unsichtbar zu machen, setzt sie nur ein, wenn sie von einem potenziellen Fressfeind entdeckt wurde. Denn die Ausübung von illusionistischer Magie erhöht den Stoffwechsel und damit geht die Notwendigkeit einer gesteigerten Nahrungsaufnahme einher.
Das Telepatierchen (Lepisma mentis)
Das Telepatierchen gehört zu den Silberfischchen. Wie ihre Artgenossen verfügt es über einen wendigen, mit silbrigen Schuppen überzogenen Körper, der für gewöhnlich eine Größe von einem Zentimeter erreicht. Die lichtscheuen, flügellosen Insekten bevorzugen Lebensräume mit hoher Luftfeuchtigkeit und – anders als Silberfischchen – mit niedrigen Temperaturen.
Das Telepatierchen entstand vor zweihundert Millionen Jahren, als sich das Ostiolum mens im Organismus eines Silberfischchen etablierte. Das Magieteilchen verschärfte sämtliche Sinne. Seitdem schmecken Telepatierchen mit ihren Mundwerkzeugen nicht nur ihre Nahrung sondern auch das Licht. Bestimmte Organe an den Fühlern und den drei fadenförmigen Anhängen am Schwanzende befähigen sie, bis in den atomaren Bereich hinein zu lauschen. Die kleinen Sinnesgruben an den Beinchen sind so sensibel, dass sie sogar die chemischen Botenstoffe der Pflanzen riechen. Und ihre Komplexaugen sehen die mentalen Bilder von Tieren und Menschen. Letztere werden von Telepatierchen weitgehend gemieden, da sie ihre Gedankenwelten als unangenehm empfinden. So kommen sie in Häusern in der Regel nur dann vor, wenn sie verlassen sind.
Telepatierchen leben durchschnittlich zehn Jahre. Ihre Geschlechtsreife erreichen sie mit ungefähr einem Jahr und suchen ihre Artgenossen nur zur Fortpflanzung auf.