Waldnymphen


Ursprung: Slawische Mythologie

Die Waldnymphen sind bezaubernde Geschöpfe; Blätter zieren ihren leicht bekleideten Leib. Sie lieben den Tanz, und wenn ein Mann sich ihrem Reigen anschließt, tanzen sie, bis er stirbt. Der Unglückliche kann sich nur befreien, wenn er seine Taschen nach außen stülpt oder Kleidungsstücke verkehrt herum anzieht. Die Feiern der Waldnymphen können für Menschen gefährlich werden, stolpern sie unbeabsichtigt in ihren Kreis, sind sie zum Tode verdammt.
Wenn ein Mann eine Waldnymphe zur Frau nimmt, sollte er ihr mit allergrößter Umsicht zur Seite stehen, sonst verlässt sie ihn und verschwindet spurlos.

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 In dem Bild der Waldnymphen findet sich die Sehnsucht nach Freiheit und Lebenslust wieder, aber auch die Gefahr ihr gänzlich zu verfallen. Die Waldnymphen sind losgelöst von den Lasten des Alltags und der gesellschaftlichen Konventionen, sie brauchen keine Kleidung, sie tanzen, sie bleiben nur bei einem Mann, wenn er ihren Ansprüchen genügt. Sie repräsentieren die freie, flüchtige Frau.

In einer Variante des Mythos wird bereits versucht die unerträgliche Leichtigkeit der Waldnymphen zu zügeln, denn es wird erzählt, sie seien ursprünglich verfluchte menschliche Kinder, die den Fluch nur aufheben können, indem sie einen Mann heiraten. 🤨

Quelle:
  • V.J. Mansikka: ›Demons and Spirits (Slavic)‹, in: Hastings: Encyclopaedia of Religion and Ethics Vol. 4, S. 628.)

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